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Spezifisches vergleichen, Konzepte generieren und Theorie verändern: eine kreative Methodologie zur Untersuchung von Urbanisierungsprozessen

FQS – 2023

In den letzten Jahren entstand eine Reihe vergleichender Methoden. Forscher:innen bemühten sich dabei zunehmend um innovative Ansätze, um sich mit den vielfältigen und komplexen urbanen Welten von heute auseinanderzusetzen. Bisher haben sich jedoch im Bereich der Stadtforschung oder allgemein in räumlichen Disziplinen nur wenige auf Design und Umsetzung vergleichender Untersuchungen konzentriert. Mit diesem Artikel möchte ich einen Beitrag zu diesen aktuellen Debatten leisten, indem ich die Methodologie vorstelle, die wir als Team eigens für das Forschungsprojekt Patterns and Pathways of Planetary Urbanization entwickelten. Die Hauptfragen sind: Wie kann die Räumlichkeit großer städtischer Territorien empirisch untersucht werden? Wie lassen sich Urbanisierungsprozesse vergleichend analysieren? Um diese Fragen anzugehen, konzentriere ich mich auf unsere Erfahrung mit der Umsetzung eines vergleichenden Verfahrens und greife dabei auf ein komplementäres Set ethnografischer, kartografischer und historiografischer Methoden zurück, die für eine kreative, transdisziplinäre und stärker kollaborative Untersuchung von Urbanisierungsprozessen nützlich sind. Ich schließe mit einem Aufruf zu einer breiten methodologischen Diskussion und ihrer theoretischen Implikationen, indem ich den grundlegenden Zusammenhang zwischen Methodenentwicklung und dem Generieren vergleichender Konzepte hervorhebe.

Streule, Monika (2023) How to compare specificity, build concepts, and change theory: A creative methodology to grasp urbanization processes. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 24(3), Art. 11. DOI: 10.17169/fqs-24.3.4016

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Von Territorium zu Territorio: Land, Allmende und soziale Kämpfe in Mexiko-Stadt

transcript – 2023

Dekoloniale Perspektiven auf Territorialisierung rücken derzeit zunehmend ins Zentrum der kritischen Geographie. Lateinamerikanische Auseinandersetzungen und Begriffsbestimmungen, die sich aus indigenen, afro-lateinamerikanischen und feministischen Bewegungen ableiten, prägen die Debatte und lenken den Blick auf soziale Ungleichheit und Differenz.

Unser Beitrag nimmt Urbanisierung und ein relationales Verständnis von Territorium als Ausgangspunkt, um Territorialisierung als gesellschaftlichen Prozess zu verstehen. Dabei diskutieren wir die aktuelle Relevanz eines solchen relationalen sozioterritorialen Ansatzes für die Geographie mit Blick auf die empirische Forschung und urbane Theoriebildung. Gerade in der englisch- und deutschsprachigen Politischen Geographie werden De- und Reterritorialisierung oft als staatliches Handeln gerahmt. Auch die hier vorgeschlagenen dekolonialen Perspektiven interessieren sich für die räumliche Dimension von Machtverhältnissen, stellen dabei jedoch vor allem nichtstaatliche Aushandlungsprozesse und urbane Alltagspraktiken in den Mittelpunkt.

Ziel des Beitrags ist es, die epistemologische und empirische Bedeutung eines relationalen sozioterritorialen Ansatzes für eine post- und dekoloniale bzw. dezentrierte Wissensproduktion in den Stadt- und Raumwissenschaften herauszuarbeiten. Der Einsatz sozioterritorialer Konzepte in einer kritischen Stadtforschung fordert zudem eine sorgfältige Situierung von Begriffen sowie Auseinandersetzung mit ihrem jeweiligen historischen Gepäck.

Schwarz, Anke und Monika Streule (2023) Von Territorium zu Territorio: Land, Allmende und soziale Kämpfe in Mexiko-Stadt. In: Bauriedl, Sybille und Inken Carstensen-Egwuom (Hg.) Geographien der Kolonialität. Geschichten globaler Ungleichheitsverhältnisse der Gegenwart. transcript: Bielefeld, 269–285.

Difference, intersectionality and territorialisation

Keynote at CLAS University of Cambridge – 2023

This keynote discusses territorial subjectivity as a tool to analyse the formation of subjects through territorialization, with a special focus on difference and intersectionality. Following Alicia Lindón who coined this notion in her study of Mexico City, I understand territorial subjectivities as a recurrent process in which territorial ideas, meanings and imaginaries as well as territorial practices provide a strong framework of reference for the becoming of subjects. To illustrate this, I will use case studies from Berlin and Buenos Aires. I conclude with a reflection on a more complex understanding of socio-territorial relations imbedded in the making of territory.

International Conference: Intersectional Inequalities and (post-)Covid Urban Spaces

Date: 20 and 21 June 2023

Location: Alison Richard Building SG2, Centre of Latin American Studies, University of Cambridge

Decolonial Cities Beyond Justice

Decolonial Cities Collective – 2023

Decolonial Cities Collective’s first Dialogue event was a virtual conversation between Heather Dorries (University of Toronto) and Monika Streule (LSE), and Bobby Farnan (University of York) and Dena Qaddumi (LSE). In this dialogue, we discuss how centring the ‘decolonial city’ can pluralise conceptions of justice and the ‘good city’. In particular, we ask:

  • How do decolonial approaches shift conceptions of the ‘good city’?
  • How do distributive, procedural, and recognition justice frameworks inform and limit the horizon of the decolonial city?
  • How does centring decoloniality pluralise conceptions of justice in the city through registers such as abolition, care, indigeneity, and ecology?

Watch the video recording of the event here. The dialogue was held online on 19 April 2023, 15:00-16:30