Dieser Artikel ist der Auftakt zum Themenheft »Contested urban territories: decolonized perspectives«. Die Idee zu diesem Heft entstand in Auseinandersetzung mit einer sozioterritorialen Perspektive, welche zeitgenössische lateinamerikanische Analysen aktueller urbaner Kämpfe prägt (Schwarz und Streule, 2016). Mit dem Ziel, diese laufenden Debatten rund um ein spezifisches Verständnis von urbanen Territorien aus einer post- bzw. dekolonialen Perspektive weiterzuführen, versammeln wir im Themenheft Beiträge aus zwei Veranstaltungen auf der Jahrestagung der American Association of Geographers 2017 in Boston, und ergänzen diese mit weiteren Artikeln von Autorinnen und Autoren, die nicht an dieser Konferenz teilnehmen konnten.
Die sieben Beiträge befassen sich mit der Frage, was eine relationale und dynamische Konzeptualisierung von Territorium zu aktuellen Debatten in der Stadtforschung beitragen kann. Genauer: Inwieweit sind sozioterritoriale Ansätze für die Dezentrierung und Pluralisierung von Stadttheorie von Nutzen? Welche Relevanz haben sie für eine Analyse städtischer sozialer Bewegungen? Wie nährt und ergänzt eine sozioterritoriale Perspektive nicht zuletzt eine Analyse der sozialen Produktion von Raum? Das Heft lädt somit ein, neue Begrifflichkeiten kennenzulernen und kritisch über Wissensproduktion nachzudenken – für die Stadtgeographie und darüber hinaus.
Zum Themenheft (alle Beiträge)
Schwarz, Anke and Monika Streule (2020) Introduction to the special issue »Contested urban territories: decolonized perspectives«. Geographica Helvetica, 75, 11–18. https://doi.org/10.5194/gh-75-11-2020