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Gentrification in Zürich: Die Weststrasse im Wandel

Seminar Frühjahrssemester – 2017

In diesem Seminar untersuchen wir am Beispiel der Weststrasse mit ethnografischen Methoden wie Beobachtung, Interviews und fotografische Erkundungen die aktuelle Transformation eines zentralen Stadtteils von Zürich. Die Weststrasse hat sich in nur fünf Jahren deutlich verändert: Von der autobahnähnlichen Westtangente zur verkehrsberuhigten Quartierstrasse. Im Zuge des Verkehrsentscheids wandelt sich nicht nur die Strasse sondern auch der angrenzende Stadtteil grundlegend. Heute finden wir hier ein urbanes Trendquartier mit attraktiven Wohnlagen für gutverdienende Neuzuzüger_innen, Arbeitsplätzen und verschiedensten trendy Restaurants. Viele langjährige Anwohner_innen oder Ladenbesitzer_innen können sich indes die steigenden Mieten der renovierten Liegenschaften nicht mehr leisten und müssen wegziehen. Dieser Verdrängungsprozess im ehemaligen Arbeiter_innenquartier untersuchen wir im Seminar und versuchen, andere Möglichkeiten einer städtebaulichen Entwicklung zu erarbeiten.

In diesem Seminar gehen wir also der Frage nach, wie sich die Weststrasse und das Quartier in den letzten Jahren baulich, ökonomisch und sozial verändert hat. Wer profitiert von der Verkehrsberuhigung? Wer nicht? Für diese Studie arbeiten wir mit verschiedenen Techniken der ethnografischen Feldforschung. Transformationen im Strassenbild werden festgehalten, architektonische Eingriffe analysiert und Anwohner_innen, Gewerbetreibende wie auch Passant_innen werden interviewt. Textdiskussionen und Gastbeiträge ergänzen dabei die empirische Studie. Ziel des Seminars ist es, sowohl Ergebnisse über aktuelle urbane Transformationsprozesse zu gewinnen, als auch Erkenntnisse im Hinblick auf Potentiale und Qualitäten in der städtebaulichen Raumentwicklung zu generieren.

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Zwischenberichte 001/

Die neue Weststrasse. Fünf Jahre nach der Verkehrsberuhigung und Umgestaltung

Die Zeitung «Die neue Weststrasse» setzt sich mit den laufenden Aufwertungs- und Verdrängungsprozessen entlang der Weststrasse in Zürich auseinander. Sie entstand im Wahlfach des Frühlingssemesters 2017. Die Studierenden führten zahlreiche Interviews mit unterschiedlichen Menschen im Quartier. Zwei Gastbeiträge weiten den Blick über die Weststrasse hinaus.

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Stadtspaziergang

Weststrasse: Ein Gentrifizierungsspaziergang

Im Rahmen des Tsüri Fokusmonats Wohnen führten die Stadtforscherin Monika Streule und Tsüri Chefredaktor Simon Jacoby am 23. November 2020 rund 20 Spaziergänger*innen der Weststrasse entlang. Hier erfährst du die wichtigsten Erkenntnisse des Rundgangs.

Gestaltung, Aneignung und Kontrolle im öffentlichen Raum

Seminar Frühjahrssemester – 2016

In dieser ethnografischen Feldforschung gehen wir der Frage nach, wie urbaner Raum in Zürich gestaltet ist, wie er wahrgenommen und wie er genutzt wird. Damit vertiefen wir unser Wissen über Techniken der ethnografischen Feldforschung. Transformationen im Strassenbild werden festgehalten, architektonische Eingriffe analysiert und Nutzerinnen und Nutzer der Parks und Plätze eingeladen, an einer Umfrage über ihre Gewohnheiten und Bedürfnisse im öffentlichen Raum teilzunehmen. Wer ist sichtbar? Wer verweilt? Wer wird kontrolliert? Welche Ordnung soll durchgesetzt werden? Welche Aktivitäten lässt die Architektur des öffentlichen Raums zu? Wie wird der Raum genutzt und angeeignet?

Eine ethnografische Feldstudie konkreter Plätze, Parks und Strassen Zürichs anhand von Interviews und Beobachtung liefert Aufschluss über diese Fragen. Textdiskussionen und Gastbeiträge ergänzen dabei die empirische Studie. Ziel des Seminars ist es, sowohl Ergebnisse über den von räumlicher Praxis, konzipiertem und sozialem Raum zu gewinnen, als auch Erkenntnisse im Hinblick auf Potentiale und Qualitäten in der Raumgestaltung zu generieren.

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Poner las cartas sobre la mesa: Karten kollektiv lesen für eine kritische kartographische Wissensproduktion in der Stadtforschung

Mexiko-Stadt – 2019

(Zusammenfassung in Englisch)

Mapping is an ever-present tool for transdisciplinary and critical urban research, which is met with interest not only in the social sciences, but also in the framework of artistic and/or activist research projects. Mexico City with its dense fabric, social heterogeneity, and simultaneous existing and traceable multi-layered historical references, i.e. colonialities and modernities, offers a paradigmatic research field to further develop much needed novel mapping tools in current urban studies. When confronted with such complex urbanization processes and diverse social realities existing side-by-side, maps are particularly appropriate as an experimental method for visualizing qualitative data and translating it into spatial representations. It is through this process of translation and mapping that knowledge is generated. Unlike text, maps can address complex contexts by representing theses that can be visually ‚read‘ at the first glance. Mapping is therefore particularly suited to conveying results of analyses – and to imagining different realities. Additionally, maps can draw attention to connections that only become visible once they are visualized topographically. Not least, this spatialization of knowledge makes it possible to develop a different understanding of urbanity within and beyond the specificity of the Mexican Megalopolis, and to consider another possible urban future.

The invited mapping projects that will be introduced and discussed demonstrate, through concrete urban case studies, just how diverse and innovative mapping methods can be. This is particularly the case when applied in both today’s urban research and daily political praxis. The aim of the workshop is to extract and convey such methods. In doing so, the communication of methodical knowledge will play a central role. Working with the example of concrete mappings, we will practice a collaborative and dialogical process, questioning and further developing methods of urban research. While making public and developing mapping processes collaboratively – working via the suggested process of re-reading maps – we will put mapping to use, addressing urgent questions currently relevant to Mexico City, such as divers processes of massive urban reinvestment, gendered violence against women*, or the Mexican everyday reality of threating earthquakes and floods. In this sense, the workshop should contribute a collective and participatory process of knowledge-production, opening scope for action through urban interventions.

Co-chair and convener of the seminar and workshop (with Kathrin Wildner, HafenCity University, and Christof Göbel, Universidad Autónoma Metropolitana – Azcapotzalco, Mexico City, January 14–19, 2019

Ethnografie urbaner Territorien: Metropolitane Urbanisierungsprozesse von Mexiko-Stadt

Westfälisches Dampfboot – 2018

Ethnografie urbaner Territorien lädt buchstäblich ein, durch die Straßen von Mexiko-Stadt zu streifen. In ihrer Auseinandersetzung mit urbanen Produktions- und Aneignungsprozessen nimmt Monika Streule eine sozioterritoriale Perspektive auf tief eingeschriebene gesellschaftliche Machtverhältnisse ein. Für den ungewöhnlichen metropolitanen Maßstab ihrer qualitativ-empirischen Studie entwickelt sie theoretische Konzepte sowie transdisziplinär angelegte methodische Verfahren einer kritischen Stadtforschung und zeigt deren Anwendungsmöglichkeiten auf.